Der argentinische Tango hat seine Wurzeln in Buenos Aires. Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Stadt von Italienern, Spaniern, Deutschen, Polen, Franzosen und anderen Immigranten überflutet. Zusammen mit den kreolischen Gauchos aus dem argentinischen Hinterland verwandelten sie die Stadt in einen kulturellen Schmelztiegel, in dem sich die Gegensätze rieben aber auch gegenseitig inspirierten, bis sich schließlich in den Vorstädten eine gemeinsame Kultur entwickelte.
Die Tangomusik
Die Tangomusik war zuerst noch stark geprägt von argentinischer Folklore sowie von afrikanischen und kubanischen Einflüssen. Eine fröhliche, schnelle Musik, gespielt mit den einfachen Instrumenten der unteren sozialen Schichten: Gitarre, Geige Flöte. Durch die Hinterhöfe der billigen Absteigen klang diese Musik, und schon bald entwickelte sich der Tanz dazu, den wir heute Milonga nennen.
Gesetzter, langsamer und melancholischer ist der Tango, der sich in den folgenden Jahrzehnten entwickelte. Neben dem Klavier, der Geige und dem Kontrabass wurde das Bandoneon der prägende, klangbildende Bestandteil des „Orquesta Tipica“. So entstanden eine hochstehende Musik und ein abenteuerlicher Tanz, mit vielseitigen Phrasierungen und einer dichten, starken Dynamik. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand der Tango im Dreivierteltakt, als eleganter, luftiger Gegenpol, der Vals criollo oder einfach nur Vals genannt wird.
Von da an setzte eine rasante Entwicklung ein. Es bildeten sich zahlreiche Orchester mit eigenen, sehr charakteristischen Stilen.